Save Girl House: Unser Einsatz für Mädchen in Kenia – Schutz, Bildung und Hoffnung durch Hand of Progress e.V. –
Über 200 Millionen Mädchen und junge Frauen sind weltweit von Zwangsheirat und Genitalverstümmelung betroffen.
In rund 30 Ländern Afrikas und des Nahen Ostens sowie in einigen Ländern Asiens und Lateinamerikas wird es nach wie vor praktiziert.
Die Begründungen hierfür sind vielschichtig und komplex. Praktizierende Gemeinschaften berufen sich auf soziale Normen und Traditionen sowie ästhetische Vorstellungen von Schönheit und Reinheit. Der gesellschaftliche, sowie finanzielle Druck der Familien, spielt auch hier eine wichtige Rolle. Oft werden zudem religiöse Argumente und Jahrhunderte alte Riten genutzt, um dieses Handeln zu rechtfertigen.
In Kenia ist er mittlerweile gesetzlich verboten und wird von der Polizei auch streng verfolgt. Nur leider lässt sich das in manchen Regionen nur schwer kontrollieren und die Kinder sind dem immer noch schutzlos ausgeliefert. Die Folgen eines solchen Traumata verfolgen und prägen die jungen Mädchen ein Leben lang.
Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, dass so ein verletztes Kind nur schwer an die Liebe Gottes glauben kann.
2021 durfte Grace bei den laufenden Arbeiten unserer Sanitärprojekte in Ortum, einige dieser Mädchen kennenlernen. In diesem Mädcheninternat konnten 40 Kinder, die von einem vor Ort ansässigen Verein betreut wurden, untergebracht werden.
Ein Zurück zu Ihren Familien ist in den meisten Fällen nicht mehr möglich.
Geldspenden sind daher dringend notwendig, um die Jahresgebühren der Schule und die dadurch gegebene Verpflegung und Unterkunft zu sichern.
“Wenn kein Schulgeld eingebracht werden kann, sind die Kinder im schlimmsten Fall wieder sich selbst überlassen.”
Auch ich durfte die Mädchen 2022 in Ortum zur Einweihung der fertigen Sanitäranlage, kennenlernen. Wir haben den Kindern und der Schule unsere Unterstützung für 2023 zugesagt. Zurück in Deutschland haben wir uns als Verein viele Gedanken dazu gemacht, wie wir diesen Mädchen helfen können.
Zum einen benötigen die Kinder eine vernünftige Unterkunft, zum anderen muss gesichert werden, dass die laufenden Kosten für Schulgeld, Kleidung und Weiterbildung gesichert werden kann,
……aber ganz besonders wichtig ist es, diesen kleinen leidgeprüften Kindern, die Liebe Jesus zu vermitteln. Sie sollen wissen, dass er immer für Sie da ist und dass Sie geliebte und wertvolle Gotteskinder sind und dieser Umgang mit Ihnen, auf keinem Fall seine Absicht bzw. Wille für ihr Leben ist!
Die Gemeinde in Ortum stellte uns für die Realisierung unseres Mädchenhauses eine alte Ruine zur Verfügung, die wir mit eurer finanziellen Unterstützung und mit viel Gebet, dann im April 2023 fertigstellen konnten.
Die Freude bei den Mädchen war sehr groß. Endlich ein eigenes Bett in einer sicheren Umgebung.
Für zukünftige Projekte gab uns Jesus unter dem Motto „ safe girl child“ einen klaren Auftrag.
Wir waren mit unserem Mädchenhaus in Ortum noch nicht ganz fertig, da erhielten wir eine Einladung eines Pastors aus der Region North Pokot.
Hier durften wir nach einer stundenlagen Anreise, ein von Gott berufenes Ehepaar kennenlernen, die uns mit Ihrer aufopfernden, liebevollen und herzlichen Art und der hingebungsvollen liebe zu Jesus, absolut begeistert haben.
Sie haben sich vor über 10 Jahren dazu entschlossen, sich in diese verlassene Region aufzumachen, in der überwiegend Nomadenvölker leben, um hier Gemeinde zu gründen und das Wort Gottes zu lehren.
Dafür haben Sie Ihre eigenen Kinder bei Verwandten untergebracht, die Sie seit dem Beginn Ihres Einsatzes, nur in den Schulferien sehen können.
Hier kamen Sie dann auch schnell mit einigen Mädchen in Kontakt und konnten diese mit Hilfe der Schule und dem Einsatz der Polizei retten. Nur leider gab es keine Unterkünfte für diese Mädchen, daher entschloss sich Pastor David mit seiner Frau, diese Kinder bei sich zu Hause aufzunehmen und mit Hilfe anderer Gemeindemitglieder, die Mädchen so gut wie möglich zu versorgen.
Ein Blick in unsere Herzen und uns war sofort klar, hier können wir mit Gottes Hilfe etwas bewirken und haben Pastor David, seiner Frau und den Kindern unsere Unterstützung zugesagt. Unser Ziel für 2023/2024 ist es, ein Gebäude an das vorhandene kleine Haus vom Pastor anzubauen und zu erweitern, um so den geretteten Mädchen eine Bleibe zu ermöglichen. Zudem sollen die jährlich fälligen Schulgelder durch Spenden abgesichert werden.
In diesem Zusammenhang denken wir zurzeit auch darüber nach, zukünftig Patenschaften für die jeweiligen Kinder zu organisieren und anzubieten.
Für das gesamte Projekt einschließlich der Wasserversorgung und der Sanitären Anlage benötigen wir ca. 30.000 €. Das Schulgeld für ein Mädchen liegt derzeit bei ca. 200 €.
Wir freuen uns daher weiterhin auf eure Unterstützung.
Zum Abschluss würde ich euch gerne noch ein Zitat von Teresa von Avila vorstellen wollen. Es hat mich persönlich sehr ergriffen und unseren Einsatz in Kenia, noch näher an mein Herz gebracht.
Christus hat niemanden auf Erden außer euch, keine Hände außer die euren, keine Füße außer die euren. Deine Augen sind es, durch die Christi Erbarmen auf diese Welt blicken will. Deine Füße sind es, mit denen Er umhergehen will, um Gutes zu tun. Deine Hände sind es, mit denen Er die Menschen jetzt segnen will.
Bericht von Detlef Biber Vorstand Hand of progress e.V.